Kinder stürmten die Sinsheimer Arena

Ferienprogramm: Der TSG Fanclub Neckartal lud zur Besichtigung ein

Auch für eingefleischte 1899 Hoffenheim-Fans ist es etwas ganz Besonderes, einmal im Bundesligastadion der TSG hinter die Kulissen zu schauen, den ansonsten verbotenen Innenraum zu betreten, direkt am Spielfeld auf der Ersatzbank zu lümmeln und sogar in der „heiligen“ Kabine einmal am Spind von Kramarić und Co. Platz zu nehmen. 19 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren aus Neckargemünd und Umgebung hatten unlängst diese Gelegenheit: Am 14. August hatte der TSG 1899 Hoffenheim Fanclub Neckartal e.V. im Rahmen des Neckargemünder Ferienprogramms zu einer Stadionbesichtigung der PreZero Arena Sinsheim eingeladen. Der Fanclub übernahm alle Kosten, sodass die Kinder lediglich für ihre Verpflegung selbst aufkommen mussten.

Die Ferienkinder mit ihren Betreuern vom TSG Fanclub Neckartal vor der Arena. Foto: privat

Mit der S-Bahn ging es für die Kinder und ihre drei Betreuungspersonen Silvia Gündler, die die Fahrt organisiert hatte, Christian Baumann und Thomas Schmitz vom Vorstand des Fanclub Neckartal per Gruppenticket von Neckargemünd zur Arena. Für einige der Kinder war es das erste Mal, dass sie im Sinsheimer Stadion waren, aber alle verfolgen die Bundesliga im Fernsehen und die meisten spielen selbst Fußball, auch drei Mädchen aus Eberbach. Diejenigen kleinen Fans, die schon öfter ein Spiel der TSG live gesehen hatten, waren stolz in die blau-weißen Trikots ihrer Idole gekleidet.

In der Arena wurde die Gruppe vom Ur-Hoffenheimer Rudi Süß empfangen, der sie zunächst im Presseraum mit zahlreichen Informationen über das Stadion versorgte. Besonderen Wert legte er auf die kurze Bauzeit und auf die nachhaltige Konzeption der Arena. So strebt man dort an, das erste „Zero-Waste-Stadion“ der Welt zu werden, also überhaupt keinen Abfall mehr zu produzieren, eine Quote von 80% Wiederverwertung ist schon erreicht. So wird beispielsweise aus dem Mähgut vom Spielfeldrasen das Papier für die Eintrittskarten gefertigt, der Grünschnitt der zahlreichen Bäume an den Parkplätzen wird gehäckselt und verheizt, der Rasen wird nur mit Regenwasser bewässert und eine riesige Solaranlage spendet Schatten an den Parkplätzen und deckt einen Großteil des Strombedarfs. Die Konstruktion der Arena sorgt für eine bessere Belüftung des Spielfelds, weshalb der Rasen seltener ausgetauscht werden muss als anderswo. Wichtig war Süß auch die hochwertige Technik, etwa die zahlreichen fest installierten Kameras, die das Spielgeschehen überwachen und beispielsweise dem Videoschiedsrichter die genaue Vermessung der Abseitslinie erlauben.

Endlich ging es mit Rudi Süß in den Innenraum. Foto: privat

Nach so vielen Erklärungen waren die Kinder begeistert, als es anschließend in die Innenbereiche der Arena ging und sie den „Spielertunnel“ und die Kabine der Mannschaft betreten durften. Alle stürmten auf die Plätze, wo normalerweise die Spieler in der Pause sitzen, und staunten über die Massagebänke und das große Entmüdungsbecken. Schmunzelnd berichtete der Stadionführer, dass die Bereiche der Heimmannschaft größer und besser ausgestattet sind, als die für den Gast – der „Heimvorteil“ wird damit konkret. Auch als es endlich in das Stadionrund ging und die Kinder auf der Ersatzbank Platz nehmen durften, erfuhren sie, dass die Heimmannschaft 10 cm höher sitzt als die Gäste.

Anschließend ging es noch in den VIP-Bereich, der häufig für Firmenveranstaltungen und Hochzeiten genutzt wird, zum Arbeitsplatz der TV-Kommentatoren und zu den VIP-Logen – fast zwei Stunden statt wie angekündigt 45 Minuten nahm sich die Stadionführung Zeit, um jeden Winkel der PreZero-Arena zu besuchen und die vielen Fragen der Kinder zu beantworten. Das war für alle ein großartiges Erlebnis, das schließlich in einem nahegelegenen Schnellrestaurant seinen Abschluss fand. Mit etwas Verspätung, aber müde und glücklich konnte dann die Kinderschar den wartenden Eltern übergeben werden – vielleicht wird der eine oder die andere von ihnen demnächst bei einem Spiel der TSG die nun vertraute Arena wieder besuchen.